„was wir verlieren / was wir gewinnen” – Ausgabe 4 / 15
Ein Essay von Helmut Maternus Bien
„Die pandemische Überforderung macht schlaglichtartig sichtbar, wo unsere Grenzen sind.“ Helmut Maternus Bien, Kulturwissenschaftler, Autor und Ausstellungsmacher mit Interesse an Kunst im Öffentlichen Raum nimmt uns in seinem Essay mit auf eine phantastische Reise zu Grenzen und Grenzerfahrungen damals, heute und morgen. Vom biblischen Paradies und den ersten Grenzverletzern Adam und Eva über Grenzen von knappen Gütern sowie die nötige Abgrenzung von anderen Menschen zur Bildung der eigenen Identität. Doch Corona pervertiert diese Abgrenzung des social distancing mit ungewissen Folgen für Geist, Körper und Seele. Trauer und Wut – so Bien – sind die ersten Folgen.
„Alles hängt mit allem zusammen“, Bien wirft ein Licht auf das, was wir grenzüberschreitend gewinnen können. Hoffnung kommt von der modernen Evolutionstheorie, die für die Entwicklung nicht das Trennende sondern das Verbindende sieht. Und Kunst, wie die von Katharina Grosse in einer Landschaft in Berlins Mitte an einem alten Bahnhof an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, öffnet unser Sinnen und Spüren.
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„Meine größte Hoffnung in Corona-Zeiten ist, dass wir Zeit kaufen, nicht um Illusionen zu füttern sondern um lernfähig zu werden...”